Kirschkerne als möglicher Pelletersatz?

Kirschkerne als möglicher Pelletersatz?

Neue Brennstoffe für unsere Pelletbrenner im Test

Holz ist ein wertvoller Rohstoff. Er wird vor allem in der Möbelindustrie und bei der Herstellung von OSB- ,Sperrholzplatten und Baumaterialen genutzt. Als Grundstoff ist Holz daher grundsätzlich teuer, wenn auch nachwachsend. Als Brennstoff ist Holz der Hauptbestandteil gängiger Pellets.

Dieser Grundsituation folgend, haben wir uns überlegt, welche weiteren nachwachsenden Rohstoffe als Grundlage für die Herstellung von Pellets verwendet werden können und ob es direkte Alternativen im Bereich der nicht-holzartigen Biomasse gibt. Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren eine neuartige Generation von Pellets zu kreieren, die weitaus unabhängiger vom Rohstoff Holz sein soll. Möglich sind dabei Kombinationen aus Gräsern, Laub, Stroh, Schilf, Mikantus, Kirschkernen oder „holziges Unkraut“. Am Ende müssen diese neuartigen Pellets nicht nur die gewohnte Heizleistung erbringen sondern auch in punkto Sauberkeit und Abgas hervorragende Werte erzielen.

Aus diesen Beweggründen haben wir nun einen ersten breit angelegten Feldversuch gestartet. Dabei möchten wir uns vorab bei der Firma Rohrleitungsbau Ostsachen bedanken, die uns die Möglichkeit für diese Testserie eingeräumt hat.

Erstmalige Testreihe gestartet

Erstmalig konnten wir unseren neuen Pelletbrenner der PV 50b Serie mehrere Tage mit nichtdefinierten Brennstoffen nach der Bundesimmissionsschutzverordnung testen. Die Tests sollten nicht unter Normbedingungen erfolgen. Es sollte zunächst nur der Praxisbezug zählen. Wir wollten wissen, ob die strengen Werte von CO und Feinstaub eingehalten werden können, ohne spührbaren Leistungsverlust und Mehraufwand.

So rüsteten wir einen herkömmlichen Feststoffkessel um, der bis dato mit Holz oder Kohle gefeuert wurde. Wir befüllten den Vorratsbehälter mit getrockneten Kirschkernen und starteten den Testlauf.

Das Zündverhalten und die Dosiermengen gestalteten sich zunächst schwierig. Nach einer kompletten Messung brachen wir den Vorgang ab.

Einen zweiten Testlauf starteten wir mit einem bestimmten Brennstoffmix aus Normpellets und Kirschkernen. Die laufenden Ergebnisse sahen dann vielversprechend aus.

Nach der kompletten Messung mit einem zugelassenen Messgerät hieß es bestanden nach der strengen Bundesimmissionsschutzverordnung BImSchV II von 2010.

 

Generell sei auch angemerkt, dass unsere Pelletbrenner der PV Serie eigentlich nicht für solche undefinierten Brennstoffe ausgelegt sind. Es wird noch ausdrücklich empfohlen 6 oder 8mm genormte Pelletsgrößen zu benutzen.

Die Ergebnisse der Testreihen stimmen uns optimistisch, in naher Zeit eine neue Generation Pellets zu entwickeln, die zu großen Teilen aus nicht-holzartigen Biomasse besteht. Der Herstellungsprozess wäre dann unabhängiger vom Grundstoff Holz und würde einen weiteren Beitrag zum Schutz unserer natürlichen Ressourcen darstellen.